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1. Alte Geschichte - S. 32

1879 - Dillenburg : Seel
— 32 — war der König der Insel Jthaka im Westen Griechenlands und hatte daher die weiteste Seereise zu machen. Aber 10 Jahre lang irrte er umher und soll während dieser Zeit die wunderlichsten Abenteuer bestanden haben. So soll er zu den Cyklopen, einem menschenfressenden Riesenvolke, gekommen sein, von dem einer mehrere seiner Gefährten auszehrte, von da zu einer Zauberin, die mehrere seiner Gefährten in Schweine verwandelte, darauf endlich in die Unterwelt, wo er die Schatten seiner Freunde Agamemnon und Achilles erblickte. Endlich zerschmetterte ein Blitz sein Schiff, und er wurde, an einem Balken sich festklammernd, an eine Insel geworfen. Von der daselbst wohnenden Göttin Kalypso wurde er freundlich aufgenommen, aber er sollte auch immer dableiben. Von Sehnsucht nach seinem Weibe und feinem Sohne getrieben, ging er alle Tage an den Strand und weinte. Nach langer Zeit gab ibm endlich Kalypso die Erlaubnis zur Heimkehr. Auf einem Flosse trieb er hinaus in's Meer und erst nach 18 Tagen fand er wieder Land; dnrch einen Sturm arbeitete er sich noch hindurch, aber auf dem Lande angekommen, sank er erschöpft nieder. Am andern Tag sah er die Königstochter und sprach sie um eine Gabe an. Diese führte ihn zu ihrem Vater, der ihn, als er feinen Namen genannt, freundlich aufnahm und sich seine merkwürdigen Schicksale erzählen ließ. Daraus gab er ihm ein Schiff und ließ ihn nach Jthaka fahren. Seine Gemahlin Penelope war wahrend feiner Abwesenheit von vornehmen Jünglingen Jthaka's und der benachbarten Inseln vielfach umworben worden, und nur mit Mühe und durch mancherlei Ausflüchte hatte sie einer Heirath bis jetzt sich entziehen können. Ulysses Sohn Telemach war deshalb ausgezogen, um Kunde von seinem Vater zu erlangen. Von Menelaus erfuhr er, daß sein Vater nach 10jährigen Irrfahrten allein zurückkehren werde (So nach einer alten Weissagung), Schnell eilte er, da diese Zeit beinahe um war, nach Hanfe und fand feinen Vater bei einem Hirten der heimatlichen Insel. Dieser erschlug die Freier und erhielt so seine Gattin wieder. Die Thaten der griechischen Helden vor Troja, sowie das Misgeschick des Odysseus auf der Heimreise, sind von dem griechischen Dichter Homer in der Ilias und der Odysse beschrieben.

2. Alte Geschichte - S. 74

1879 - Dillenburg : Seel
— 74 — Zu stürzen. Die Zwillingskinder wurden in einer Wanne in das ausgetretene Wasser des Tiber am Fuße des Berges Palatium ausgesetzt. Als das Wasser sich verlausen hatte, blieb die Wanne am User stehen. Durch das Geschrei der Kiuder herbeigelockt, kam eine Wölfin und säugte sie, und ein Specht, der heilige Vogel des Kriegsgottes Mars, der der Sage nach der Vater der beiden Kinder war, brachte ihnen Speise. Dies beobachtete ein Hirte, Namens Fanstulns; er nahm die Kinder zu sich und behielt sie als seine Söhne. So wuchsen Romnlns und Reut us, so hießen die beiden Knaben, als Hirtenknaben ans und zeichneten sich bald durch Muth und Kühnheit und durch Ausführung mancher Heldenthaten aus. Einst bei Gelegenheit eines Hirtensestes wurden sie überfallen; Romnlns schlug sich durch; Remns dagegen wurde gefangen und vor Nnmitor geführt mit der Anklage, daß er und sein Bruder des Nnmitor Ländereien beraubt hätten. Bei den Verhandlungen darüber erkannte Nnmitor in Remns seinen Enkel, der nun mit Romnlns den Entschluß faßte, an Aemulius Rache zu nehmen und ihren Großvater wieder auf den Thron zu setzen. Sie drangen mit ihren Anhängern auf verschiedenen Wegen in die Stadt und schlichen sich in die Königsburg; Aemulius wurde ermordet, und Nnmitor ward wieder König. Nun erlaubte ihnen Nnmitor, an der Stelle, wo sie von dem Hirten gefunden worden waren, eine Stadt zu bauen. So entstand am Tiber und zwar ant palatinifchen Hügel eine neue Stadt, deren Bewohner Albaner und Latiner waren. Um die Benennung der Stadt entstand jedoch unter den beiden Brudern Streit, dessen Entscheidung man den Göttern anheim gab. Jeder der beiden Brüder begab sich auf einen Berg; zuerst erschienen dem Remns sechs Geier, von der Linken zur Rechten fliegend ; sodann erschienen dem Romnlns zwölf Geier, welche von der Rechten zur Linken flogen. Darüber kam es wieder zum Streit, in welchem Romnlns seinen Bruder Remns erschlug. Eine andre Sage erzählt, Remns habe seinen Bruder der niedrigen Stadtmauer wegen verhöhnen wollen und sei über dieselbe gesprungen. Deshalb habe ihn Rmmilns rntl.hpn Wnrten ersckla-^ gen: „So geschehe jedem, der über meine Mauern springt." — 753 Die Gründung Roms fällt in das Jahr 754 oder 753 v. Chr. v. Chr.

3. Alte Geschichte - S. 78

1879 - Dillenburg : Seel
— 78 — Tarquinius angenommen hatte, erwarb er sich bald durch Leutseligkeit und Freigebigkeit viele Freunde. Auch Aucus Marcius gewann ihn lieb, ließ sich oft seinen Rath ertheilen und bestellte ihn sogar zum Vormund seiner Kinder. Als aber Ancns todt war, wußte er die Söhne desselben gerade zur Zeit der Königswahl aus Rom zu entfernen, und er selbst bat das Volk für sich um die Königswürde. Das Volk willfahrte feinen Bitten und wählte ihn zum Könige. e. Lucius Tarquinius, genannt Priscus (d. H. der Ael-tere). (616—578 v. Chr.). Unter Tarquiuius Priscus kam es wiederum zum Kriege gegen die Sabiner und Etrusker, lim besser gerüstet zu sein, vermehrte er seine Reiterscharen, obgleich der Augur Attus Navius sich dagegen erklärte und sein Ausspruch auch durch ein Zeichen von den Göttern als wahr bestätigt wurde. Er besiegte seine Feinde; die in diesem Kriege gemachte Beute verwandte er zur Befestigung und Verschönerung Roms. Von ihm wurde der ©rund zu dem mächtigen Bau des Capitol i u m s gelegt, welches später Tarquinius Superbus vollendete. Dem Jupiter zu Ehren führte er große Testspiele an den Iden des September ein, wobei große Opferfeste und Wettkämpfe stattfanden. Zur Reinigung der Stadt ließ er große Abzugskanäle, die sog. Cloaken, herstellen, ein Riesenwerk, das zugleich zur Austrocknung der zwischen dem capitolinischen und dem pala-tinischen Hügel gelegenen Niederung diente; ferner erbaute er das Forum, das theils als Verkaufsplatz, theils als Gerichtsstätte und theils zu Volksversammlungen benutzt wurde. Für die Wettrennen errichtete er den Cireus Maximus, einen länglich runden Platz, welcher mehrere tausend Menschen faßte. Den Senat vermehrte er auf 300 Mitglieder. Er war der erste König, welcher die Abzeichen der königlichen Macht, den elfenbeinernen Thron und die 12 Sictoren mit Fasees, annahm. f. Servius Tullius (578—534 v. Chr.) Servins Tullius war der Sohn eines Bürgers von Cornieulum, welche Stadt während der Regierung des Tarquinius erobert worden war. Sein Vater fiel bei der Eroberung der Stadt; feine Mutter wurde als Gefangene nach Rom geführt, wo sie von der Königin ihres hohen Standes wegen freundlich behandelt wurde. Als sie bald darnach einen Sohn gebar, nannte sie ihn mit Bezug auf ihre Gefangenschaft Serv ins und nach feinem Vater Tullius. Er wurde,

4. Alte Geschichte - S. 11

1879 - Dillenburg : Seel
— Ilgen drohten wieder die Unterwerfung unter Assyrien, und deshalb wählten die Meder einen aus ihrer Mitte, Dejokes, einen klugen und gerechten Richter, zum Könige. Dieser erbaute die neue Hauptstadt Ekbatäna, umgab sie mit einer siebenfachen Ringmauer, deren innerste die Königsburg und das Schatzhaus einschloß, und gründete eine militärische Gewaltherrschaft. Unter einem seiner Nachfolger, Kyaxäres, wurde Medien von scythischen Hirtenvölkern lange Jahre schwer gedrückt, bis es endlich dem Könige gelang, nicht nur jene zu vertreiben, sondern auch in Verbindung mit dem babylonischen Könige Nabopolassar das ninivitische Reich zu erobern und sein Land dadurch bedeutend zu vergrößern (s. o. A. 2). Damals waren die Baktrier und die Perser dem mächtigen neu-medischen Reiche unterworfen. Das Volk eiferte den Babyloniern in Bereitung feiner Stoffe und sonstigen kunstreichen Beschäftigungen nach; die Hauptstadt Ekbatäna war ebenso Mittel- und Ausgangspunkt von Glanz und Wohlleben, als Babylon. Auch hier blieb die Verweichlichung und in Folge dessen der Niedergang des Reiches nicht aus; unter tto dem schwachen Könige Astyages (des Kyaxares Sohn) machten sich die Perser von der Herrschaft der Meder frei und gründeten 529 unter Cyrns (Kyr0s, Küres) das persische Reich. v.chr. . Die Sage erzählt den Untergang folgendermaßen: Astyages träumte einst, seine Tochter Mand ane gösse so viel Wasser auf die Erde, daß ganz Asien überschwemmt wurde. Die Traumdeuter deuteten den Traum dahin, daß Mandane einen Sohn bekommen werde, der über ganz Asien herrschen würde. Einen zweiten Traum, in welchem Astyages aus dem Schoße seiner Tochter einen ganz Asien beschattenden Weinstock aufwachsen sah, deuteten sie auf dieselbe Weise. Dadurch bauge gemacht, verheirathete er seine Tochter an einen unbedeutenden Perserfürsten, und als Maudane nach einiger Zeit ein Knäblein gebar, ließ er es der Mutter wegnehmen und ubergab es seinem Diener Harpagus, das Kiud zu todten. Dieser beauftragte einen Hirten, das Kind auszusetzen. Des Letzteren Frau aber hatte eben ein todtes Knäblein geboren, und auf die Bitten feiner Frau setzte der Hirte das todte Kiud aus und überließ ihr das lebende. Das Kiud, Eyrus genannt, blieb bei den Hirten und wurde bald ein kräftiger und schöner Knabe, der alle andern Hirtenknaben an Kraft und Gewandtheit, aber auch an Verstand, Klugheit und Muth übertraf. In einem Spiele mit anderen Knaben seines Alters wurde er zum Könige gewählt und ließ als solcher einen Widerspenstigen, den Sohn eines königlichen Dieners, züchtigen. Der Vater desselben beschwerte sich bei dem Könige. Dieser ließ Eyrus vor sich kommen; er erkannte bald die Ähnlichkeit desselben mit Mandane und erfuhr durch den Hirten den ganzen Sachverhalt. Den Eyrus schickte er zu seinen Eltern; an Harpagns aber nahm er fürchterliche Rache, indem er ihm das Fleisch seines eigenen Sohnes bei einer Mahlzeit vorsetzen und nach derselben ihm Kovf, Hände und Füße des Geschlachteten m einem Korbe vorzeigen ließ. Eyrus wuchs zur Freude seiner Eltern nnb

5. Alte Geschichte - S. 14

1879 - Dillenburg : Seel
— 14 — in einen mit Blut gefüllten Schlanch gesteckt und gesagt haben: „Nun sättige dich am Blute, dessen du im Leben nicht genug haben konntest". Dreißig Jahre lang hatte Cyrus das mächtige Perserreich beherrscht. d. Kambyses. Des Cyrus Sohn Kambyses bestieg den Thron, regierte aber nur 7 Jahre. Er führte den Plan seines Vaters gegen Egypten aus, unterwarf ganz Egypten und wollte 525 von hier aus weiter nach Westen vordringen. Allein seine Kriegs-Theere gingen jämmerlich zu Grunde, das eine in Folge von Anstrengung und Hunger, das andere wurde vou Saudwirbeln ver-Mutet. Nach Memphis Zurückgekehrt, fand er in Folge einer 522 zufälligen Verwundung einen plötzlichen Tod, den die durch seine «-.Chr. Grausamkeiten erbitterten Egypter dem Zorne ihrer Götter zuschrieben. 6. Darius. Nach dem Tode des Kambyses hatte sich ein Magier, der sich für den Sohn des verstorbenen Königs auszugeben wußte, die Regierung angeeignet; nach wenigen Monaten jedoch wurde der Betrug entdeckt und der Pseudo-Smerdis ermordet. ^ Da männliche Nachkommen des Königs nicht mehr da waren, so beschlossen die sieben angesehensten und mächtigsten Männer des Reiches, daß derjenige König sein sollte, dessen Pferd der aufgehenden Sonne zuerst entgegen wiehern werde. Bei dem feierlichen Umritte wieherte das Pferd des Darms zuerst, und dieser wurde sofort als König anerkannt. Er begann zunächst Krieg gegen die Babylonier, welche das persische Joch von sich abgeschüttelt hatten. Durch die List eines schlauen Persers, mit Ramen Zö-pyrus, der sich in die Stadt einznschleichen und zum Befehlshaber über das Heer zu machen gewußt hatte, gelang es ihm, die Stadt zu unterwerfen. Ein Theil der Mauern wurde ein-gerissen; die Stadt mußte eine hohe Strafe bezahlen, und Zo-pyrns wurde Statthalter in derselben. Darms (mit dem Beinamen „Hystaspis") unternahm auch bald einen Kriegszug gegen die Scythen, welche im Norden des schwarzen Meeres und der Donau-Mündung wohnten. Er führte sein Heer über die Meerenge von Eonstantinopel an die Donau. Hier wurden große Brücken geschlagen und mit Wächtern besetzt. Der oberste derselben war Histiäus, Fürst von Milet. Die Wächter erhielten einen Riemen mit 60 Knoten mit der Weisung, jeden Tag einen Knoten aufzulösen. Seien alle Knoten gelöst, so könnten sie die Brücken zerstören und zurückkehren. Die Scythen zogen sich vor dem

6. Alte Geschichte - S. 27

1879 - Dillenburg : Seel
— 27 — ein Wanderleben voll Kämpfen und kühnen Thaten, verfiel in manche Thorheiten, selbst in Raserei, kehrte aber wieder zur Vernunft zurück und wählte zuletzt, um sich von den unerträglichen Qualen, welche ihm das Nessnsgewand bereitete, zu befreien, den Tod auf dem Scheiterhaufen. So von den ihm anklebenden Schlacken gereinigt, wird er in den Olymp aufgenommen, versöhnt sich mit Hera und erhält deren Tochter Hebe, die Göttin der Jugend, zur Gemahlin. d. Theseus. Thesens war ein Sohn des Königs Aegeus zu Athen und dessen Gemahlin Aethra. Er wurde zu Trö-zene bei seinem Großvater Pittheus erzogen. Als Jüngling hob er den schweren Stein, unter welchem seines Vaters Schwert und Schuhe verborgen lagen. Mit diesen machte er sich auf den Weg nach Athen. Auf demselben erschlug er Räuber und wilde Thiere. In Athen wurde er als Sohn seines Vaters anerkannt, mußte sich jedoch den Thron gegen andere Bewerber erkämpfen. Bald machte er sich auch um Athen verdient durch die Tödtuug des marathonischen Stiers, der in ganz Attika Schrecken verbreitete, sowie dadurch, daß er Athen von dem Tribut an den Riesen Minotaurus auf Kreta befreite. Art diesen mußten alljährlich 7 Knaben und 7 Mädchen edler Abkunft geliefert werden, welche er verzehrte. Theseus empfing von Ariadne, der Königstochter von Kreta, ein gefeites Schwert. Mit diesem drang er in das Labyrinth und todtete das Ungeheuer; aus den Jrrgängen des Labyrinths half er sich durch den Faden der Ariadne heraus. — Er verband 12 Ortschaften zu einem politischen Gemeinwesen, theilte das Volk in drei Klassen und setzte ein Nationalfest ein. So ward er der „Staatsordner" in Attika. Da ihm nach einer längeren Abenteuer-Fahrt das von seinen Feinden gegen ihn aufgeregte Volk nicht mehr gehorchen wollte, so verfluchte er die Stadt und floh auf die Insel Skyros, wo er von dem Könige ins Meer gestürzt wurde. Seine Gebeine wurden später von Cimon zur feierlichen Bestattung nach Athen gebracht. c. Der Argonautenzug. Die erste gemeinschaftliche Unternehmung der Griechen nach außen war der sog. Argonautenzug ums Jahr 1250 v. Chr. Er wurde von dem Thessalier 1250 Jason in Verbindung mit den Helden Herkules, Theseus, ü-6^r-Kastor und Polnx auf einem großen Schiffe, Argo genannt, nach Kolchis auf der Ostküste des schwarzen Meeres unternommen.

7. Alte Geschichte - S. 77

1879 - Dillenburg : Seel
— 77 — Hirten im römischen Gebiete Raub begangen. Als zuerst die Römer-Genugthuung verlangten und diese von den Albanern verweigert wurde, entbrannte der Krieg. Auf den Vorschlag des albanischen Feldherrn Mettns Fufsetius wurde der Krieg durch Einzelkamps entschieden. Aus dem Heere der Römer traten die Horatier und aus dem Heere der Albaner die Curatier (je drei Brüder) zum Kämpft vor. Anfangs neigte sich der Sieg auf die Seite der Albaner, indem zwei der Horatier getödtet wurden. Der dritte aber machte sich durch eiue List zum Sieger über die drei Curatier. Damit war der Krieg entschieden. Alba Longa kam unter die Herrschaft Roms. Es ertrug sie aber sehr uugerue, und als in einem bald daraus vou den Albanern angezettelten Kriege Roms gegen Fidenä und Veji Mettns Fufsetius sich als treulos erwies, so beschloß Tullus dessen harte Bestrafung und Alba Longas Zerstörung. Mettus ward aus zwei Wagen festgebunden, und diese wurden nach entgegengesetzten Richtungen auseiuauder gezogen, so daß sein Körper in Stücke zerrissen ward. Alba Longa wnrde zerstört, und seine Bewohner wurden nach Rom verpflanzt; die vornehmsten Familien wurden in den Patrizierstand ausgenommen, während die andern zu Schutzbesohleueu wurden und wahrscheinlich die Grundlage des Plebejerstandes geworden sind. Tullns Hostilms wurde mit seiner ganzen Familie vom Blitze getödtet. d. Ancus Marcins. (641—616 v. Chr.) Anens Marcius war bemüht, den Frieden mit andern Völkern zu erhalten. Zu diesem Ende veröffentlichte er eine Anzahl religiöser Satzungen. Dennoch ward er zum Kriege gegen mehrere latinische Städte genöthigt. Nach ihrer Besiegung verpflanzte er die Einwohner derselben nach Rom und vermehrte auf diese Weise den Grundstock der Plebejer. Er hat die Hasenstadt Ostia erbaut und sie mit römischen (Monisten bevölkert.— Während seiner Regierung kam ein reicher Grieche, Namens Lucumo, nach Rom. Dieser war aus seiner Vaterstadt Corinth vertrieben worden und hatte sich nach Tarqninii gewendet. Dort heirathete er die als Weißa-geriit bekannte Tanaqnil. Dem Lucumo waren als einem Fremden die höheren Ehrenstellen, nach denen ihn sein Ehrgeiz unablässig trachten ließ, verschlossen, weshalb er sich ans Betreiben der Tanaqnil nach Rom wandte. Auf dem Wege dahin kam ein Adler, nahm ihm den Hut vom Kopfe und setzte ihm denselben bald wieder auf. Dies deutete Tanaqnil so, daß ihm in Rom die Herrschaft zufallen werde. In Rom, wo er den Namen Ln eins

8. Alte Geschichte - S. 79

1879 - Dillenburg : Seel
— 79 — da er viel Fähigkeiten zeigte, sehr sorgfältig unterrichtet, und der König gab ihm seine Tochter zur Gemahlin. Auf Anstiften der beiden durch Tarquiuius Priscus um den Thron betrogenen Söhne des Ancns Marcins wurde der 80jährige Tarqninins Priscus von zwei Hirten ermordet. Sofort ließ Tanaqnil die königliche Burg verschließen und verkündigte vom Fenster aus dem Volke, Tarqninins lebe noch und befehle, einstweilen dem Servius Tullius zu gehorchen. Dieser zeigte sich sogleich dem Volke in königlicher Kleidung und von Siebren umgeben, und als nach einigen Tagen der Tod des Königs bekannt wurde, war es ihm leicht, sich auf dem Throne zu behaupten. Die Söhne des Ancus Mareius aber mußten Rom verlassen. Unter der Regierung des Servius Tullius nahm die Stadt an Umfang bedeutend zu, indem er noch drei Hügel Zur Stadt hinzuzog, so daß die Stadt nun auf 7 Hügeln erbaut war (Palatinus, Ca-pitolinus, Quirinalis, Caelius, Aventinus, Viminalis und Esquilinus). Dann umgab er bte Stadt mit einer gemeinsamen Befestigung. Mit den meisten latinischen Städten schloß er einen Bnnb und wußte sich balb die Oberherrschaft über die sämmtlichen latinischen Städte zu verschaffen. Seine größte Aufmerksamkeit und Sorgfalt wibmete er den inneren Angelegenheiten Roms. Er befahl, daß alle 5 Jahre eine allgemeine Schätzung des Volkes vorgenommen werbe. Dazu mußten alle waffenfähigen Männer erscheinen. Mit dem 17. Jahre würde der Jüngling in bte Bürgerlisten eingetragen. Je nach dem Vermögen würden die Bürger in fünf Klaffen eingetheilt; nach biefen Klaffen würde bte Steuer georbnet, und auch bte Einstellung in den Heeresbienft hing von der Zugehörigkeit zu der einen ober andern Klaffe ab. Dadurch traten Kriegsorbnung und Bürgerthum in die,,innigste Ver-binbuug. In Folge einer Verschwörung fattb Tullius einen schrecklichen Tod. Er hatte nehmlich ferne beiden Tochter an bte beiben Söhne des Tarqninins Priscus tierheirathet ltttb zwar so, daß feine herrschsüctige Tochter Tullia den frieblichen und ruhigen Arnns Tarquinius, die fanfte Tullia bagegen den wilben und ungestümen Lucius Tarquiuius bekam. Die Ähnlichkeit im Charakter des Lucius Tarquiuius und der jüngeren Tullia vermittelte eine Annäherung zwischen beibett, welcher Vertraulichkeit balb der Entschluß entsprang, ihre Gatten zu tobten. Der Ausführung dieses Entschlusses folgte ihre Vermählung. Nun trachtete Tarqninins auch nach dem Throne. Mit einer Anzahl Senatoren, welche dem

9. Alte Geschichte - S. 84

1879 - Dillenburg : Seel
— 84 — es erst wieder, als Porsenna von den Latinern gänzlich Zurückgetrieben wurde. Mucius Cordus hatte nemlich mit Erlaubnis des Senats sich in das etruskische Lager geschlichen, um Porsenna zu ermorden. Seine Absicht wurde entdeckt, indem er einen Schreiber, der in königlicher Kleidung ans dem Zelte des Königs kam, mit seinem Dolche niederstach. Vor Porsenna geführt, bekannte er sein Vorhaben, woraus Porsenna drohte, ihn martern 511 lassen. Ta streckte Mucius ruhig feine rechte Hand in das nahe Opferfeuer und ließ sie verbrennen, ohne ein Zeichen des Schmerzes zu äußern. Davon erhielt er den Beinamen „Scävola", d. i. Linkhand' Mncins geitand dann dem Könige, daß in Rom eine Anzahl von Jünglingen sich gegen ihn verschworen hätten und bereit wären, Martern und Qualeu zu erdulden. Theils aus Bewunderung dieses Heldenmuthes, theils aus Besorgnis um sein Leben hob nun Porsenna die Belagerung auf. Die Römer mußteu eine Anzahl Geisel stellen, unter denen sich auch die edle, mulhige Clölia befand, unter deren Anführung die Geiseln bald durch eine kühne flucht durch den Tiber entkommen sein sollen. Nun wandte sich Tarqninins an die Latiner, auch diese zum 496 Kriege gegen Rom aufreizend, der auch im Jahre 496 v. Chr. v. Chr. ausbrach. Die Beiden Heere trafen am See Regillns zusammen; nachdem beide Feldherrn einen Zweikampf ausgesuchten und dann die Heere ohne Erfolg stundenlang gekämpft hatten, neigte sich endlich der Sieg auf die Seite der Römer. Tarquinins ging hoffnungslos nach Cnmä, wo er im folgenden Jahre (495) starb. c. Die ersten Unruhen zwischen Patriziern und Plebejern. In den Kriegen gegen die Helfer des Tarquinius hatten die Plebejer kräftig beigestanden und zur Belohnung dafür von dem Konsul 23alertus (der wegen feiner freundlichen Gesinnungen gegen das Volk den Beinamen „Poblicöla" erhielt) einige ihnen günstige Gesetze erhalten. Als aber Tarqninins todt und damit die Furcht vor der Rückkehr desselben verschwunden war, achtete man die den Plebejern gewährten Freiheiten nicht, sondern drückte sie auf alle Weise, besonders durch die sog. Schuldgesetze. — Die Plebejer mußten Grundsteuern bezahlen und erhielten im Kriege keinen Sold, mußten aber für ihre Ausrüstung selbst auf-kommen. Wenn sie nun im Kriege waren, so konnten sie ihre Felder nicht bestellen, die überdies bei den häufigen Einfällen der feindlichen Nachbarn oft verwüstet wurden; an der Kriegsbeute hatten sie auch feinen Antheil. Die Patrizier dagegen waren frei von Grundsteuern; ihre Felder wurden während der Kriege von ihren Sclaven bestellt, und die Kriegsbeute siel ihnen allein zu. Da nt Folge dieses Missverhältnisses die Plebejer sehr bald verarmten, so suchten sie bei den Patriziern Hülfe, welche ihnen aber

10. Alte Geschichte - S. 87

1879 - Dillenburg : Seel
— 87 — kommen abgeurtheilt wurde, so war allerdings der Willkür der Patrizier Thür und Thor offen, und die Plebejer empfanden dies nur zu tief und zu oft. Deshalb forderten letztere im Jahre 462 durch einen ihrer Tribunen feste, geschriebene Gesetze. Doch der Senat widerstand, und die Plebejer erreichten vorerst nur die Vermehrung ihrer Tribunen bis aus zehn. Doch war dies die Veranlassung, daß der Senat endlich nachgab und drei Gesandte nach Unteritalien und Griechenland ausschickte, damit diese dort Er-fahrnngen in Bezng auf Gesetzgebungen sammeln sollten. Nach ihrer Rückkehr wählte man ans dem Patrizierstande 10 Männer, Decemvirn genannt, welche im Jahre 451 v. Chr. Gesetze ans- 451 stellten. Diese waren ans 10 Tafeln geschrieben, welche im sol-"-^-genden Jahre noch um zwei vermehrt wurden, weshalb die ganze Gesetzsammlung den Namen „Zwölstaselgesetz" bekam. Die Decemvirn, an deren Spitze der stolze Patrizier Ap-pius Claudius stand, erlaubten sich schreienden Misbrauch ihrer Amtsgewalt und harte Bedrückungen der Plebejer. Die in Folge dessen aus allen Gemüthern lastende Bestürzung ermöglichte den Decemvirn auch, ihre Amtsgewalt widerrechtlich zu verlängern. Als bald darnach Rom von den Sabinern mit Krieg überzogen wurde, folgten die Plebejer nur ungern ins Feld, und als der in Rom zurückgebliebene Appius Claudius an der Tochter eines Plebejers, des Hauptmanns Virginius, eine höchst ungerechte That beging, erhoben sich die Plebejer gegen die Decemvirn und verlangten ihre Abschaffung; da sich der Senat weigerte, zogen sie zum zweiten Male auf den heiligen Berg und nöthigten dadurch den Senat, den Wünschen des Volkes zu willfahren und das Decemvirat abzuschaffen. Dagegen wurden das Consulat und das Tribnnat wieder eingesetzt. Der oben genannte Virginius halte eine schöne und tugenbhafte Tochter -Virginia. Um sich betreiben zu bemächtigen, bewog Appius Claubius einen seiner Menten, sie als seine Tochter anzugeben und als sein Cigen-thnm zu beanspruchen. Dem Virginius, der gerabe mit dem Heere im gelbe lag, würde die Sache mitgetheilt; sofort eilte er nach Rom, um seine Tochter zu retten. Gerabe vor der letzten (Sntscheibung traf er in Rom ein und eilte sofort vor Gericht, seine Tochter als sein Kind bezeichuenb und ihre Rückgabe verlangend Dennoch sprach Claubius sie seinem Clienten zu. Die barüber erbitterten Plebejer murrten sehr heftig, weshalb Claubius bie-selben mit Waffengewalt vom Richtstuhle wegtreiben ließ. Da bat Virginius, noch einige Worte des Abschiebes mit seiner Tochter reben zu bürfeu, und als ihm bies bewilligt würde, nahm er bieselbe beiseits und stieß ihr den Dolch ins Herz. Entsetzt über das Geschehene, brach das Volk in Wuth gegen Claubius aus; das Heer würde in die Stadt zurückgerufen. Da floh
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